Donnerstag, 31. Juli 2014

Tag 2

Kein Croissant zum Frühstück. Dafür Pfirsisch. Ist ja auch viel gesünder, so klug eingekauft.
Aufbruch Richtung Notre Dame. An Haltestelle heil angekommen, aber ohne Kirche. Dabei ist sie doch so groß? Dann also Spaziergang mit Hoffnung, Kirche 'zufällig', schicksalhaft zu finden. Dabei mehr schöne Straßen entdeckt und vor allem Seine aus allen möglichen Perspektiven kennengelernt. Auch gut.



Schicksal war hartnäckig, stand schließlich vor der Notre Dame, ganz glücklich obwohl große Angst um Unversehrtheit von Handtasche und Inhalt. Beruhigender Gedanke war, dass Wahrscheinlichkeit hoch, dass unter den hunderten Touristen einige fahrlässiger als ich. Ich somit nicht Top Choice für Taschendiebe. Kurioses in der Kirche: "Beichtstühle" 2.0 im Glaskasten und chubby Chinese/Südkoreaner? -> Asiat, der sich mithilfe von Stab vor Kamera ununterbrochen selbst beim Gang durch Kirche filmt. Nicht lachend, keine Regung. Vielleicht für anspruchsvolles Musikvideo oder Bewerbung für Posten als humorloser Kirchenwächter.




Dann zurück die Seine entlang und - quelle chance - Paris Plage gefunden. Dort, nicht sehr plage-typique, aber egal, Käse-Sandwich und Wasser als Lunch. Schön am Ufer gesessen und Schuhe sind nicht vom Fuß gerutscht. Somit kein erzwungenes Erfrischungsbad.


Weiter zum Louvre. Hier viele Chinesen, die der Mona Lisa seit Wochen entgegenfiebern. Will das Erlebnis nicht stören, weiche aus auf Musée des Arts Décoratifs. Auch im Louvre Gebäude, also fast doch im Louvre, nur ohne Chinesen. Sehr leer, viel China, viel Gold und Mittelalter. Dazu aus unerfindlichem Grund die unerträglichen Beijing Olympics Maskottchen ("Definiere Kunst..."). Manches erinnert an Kindheit, manches an Kitsch: to watch  http://youtu.be/g-Uvy6pvLA4 : "But for me, they summed up a kind of, that sort of sheer uselessness of the aristocracy in the 18th century. I and my colleagues had always thought that these objects, in way, summed up the idea of, you know -- no wonder there was a revolution. Or, indeed, thank God there was a revolution. There was a sort of idea really, that, if you owned a vase like this, then there was really only one fate possible." 






Großartig, gerade zeigt das Museum eine Dries van Noten Ausstellung. Er zeigt seine Kreationen und die Stücke, die ihn dazu inspiriert haben. Planung der Ausstellung muss aus Sicht des Künstlers ein großer Spaß gewesen sein ("Ach und hierzu hatte mich der Picasso/Richter/Hirst/you-name-it imspiriert, also muss das dringend dazu"). Organisatoren werden wahrscheinlich des Öfteren an Jobwechsel gedacht haben. Aber Ergebnis entschädigt bestimmt auch sie, Ausstellung ist ganz wunderbar! http://www.lesartsdecoratifs.fr/francais/mode-et-textile/expositions-70/actuellement-447/dries-van-noten-inspirations/







Nach Museum (Etagen 6-9 müssen vertagt werden) Picknick in pink im Jardin des Tuileries.



Rückfahrt zur Cité Universitaire schwieriger als gedacht, Metro-Station St. Michel / Notre Dame wird ab jetzt gemieden, sowie alle anderen Querstrich-Stationen, da das allein Hinweis auf hohe Komplexität, die nur ein Parisien de Paris zu bewältigen weiß. Statt Metro-Station Kirche Saint-Suplice gefunden, sowieso schöner als Metro-Station. Drittes Foto nicht mehr Kirche, sondern kleiner Laden.




Schließlich zurück am Campus. Deuxiem ami français bzw. libanais getroffen, aber auch hier schnell festgestellt, dass Freundschaft wohl eher aussichtslos. Einsicht, dass neue Freundschaften wohl schwer, darum jetzt viel Skype mit Leuten, die plus stables sind, da nicht kennengelernt auf Campus-Wiese.
To do: Picknickdecke erwerben, noch vier Pfirsische, ggf. Sport falls Croissant zur Angewohnheit wird.

Mittwoch, 30. Juli 2014

Tag 1

Gestern gelandet, mit großem Koffer und Verspätung - nein, kein Streik - Zug gefahren und von ma destination, der wunderschönen (Hauptgebäude ja!) Cité Universitaire im Halbdunkel begrüßt worden. Nicht so groß das Gelände, hatte ich gedacht, und mir keine Karte der Häuser angeschaut. Doch sehr groß, war meine Feststellung nach Odyssee mit gelbem Koffer. "Eingecheckt" und Zimmer bezogen. Handtuch vergessen, also doch gleich schlafen gegangen.





Heute Frühstück auf der Terrasse des Hauptgebäudes, 1,70€ für Croissant, Orangensaft und Traumblick über die große Wiese im Sonnenschein. 


Kurze Fahrt mit kleinem Zug (Art S-Bahn) bis Ausstieg im Bilderbuch-Paris. Kursanmeldung mit perplexem Blick des Bearbeiters auf Anfrage für ausschließlich 9-Wochenstunden-Kurs. Er versicherte sich einmal im Büro und dreimal bei mir, dass das tatsächlich so sein kann/soll. Selbst zum Abendkurs sagte ich nein.





Mich-treiben-lassen durch die rues, so viele, so französische Kleider. Vorsatz treu geblieben, nicht schon am ersten Tag mein 1-Kilo-Restgepäck-Budget anzubrechen. Stattdessen eher existenzielle Güter gekauft: Essen (Lidl) + Handtuch. Kleines Picknick auf Campus Wiese (nicht auf neuem Handtuch, da neu) und Buch (en français, bien sûr) angefangen auf Wiese und Bekanntschaft mit premier ami français gemacht, der bald wieder ging.


Wohnheim-Etage eher ruhig und leer. Mitbewohner freundlich und hoffentlich nicht sehr hungrig, da Essensfach nicht abgeschlossen. Pfirsisch gegessen, zu viele Pfirsische für heißen Sommer gekauft, also Pfirsisch-Diät auch morgen.