Dann Entschluss gefasst, dass Wetterbericht und das Schicksal chinesischer Frankreich-Touristen noch lange keinen halbwegs interessanten Tag ausmachen, also Aufbruch zum Palais de Tokyo. Hinkommen ist ganz furchtbar, da die Metrolinie, die ich so gerne möchte, nicht fährt im Moment. Also woanders ausgestiegen und mit iPhone App der RATP zum Palais navigiert.
Palais de Tokyo zeigt gerade dritten Teil der Ausstellung L'Etat du Ciel. http://www.palaisdetokyo.com
Setzt sich aus mehreren Einzelausstellungen zusammen.
Charbel-Joseph H. Boutros: ausgefallene Werke. Er nimmt den Ton des Luftzugs an Ländergrenzen auf, vergleicht den bleichenden Effekt der Sonne auf Kalenderseiten an verschiedenen Orten auf der Welt, fängt die Nacht in einem Marmorwürfel ein, vereint Wasser aus ganz Europe (für Deutschland ist Selters dabei) in einem Glas, misst Temperatur seiner Schuhe mit Fieberthermometer...
All that falls: Komposition von Werken verschiedener Künstler, die sich mit dem Fallen auseinandersetzen. Nichts habe die Welt in den vergangenen Jahrzehnten so sehr bewegt wie dieses Phänomen: Stalin-Statuen, die Twin Tower, die Berliner Mauer, zuletzt der Flug MH370. Videos zeigen auch Urstämme beim Fallen von Türmen als Stammesritual, fallende Halogenröhren, einen Kronleuchter kopfüber.
Aujourd'hui, le monde est mort, Hiroshi Sugimoto: Sigimoto entwirft 30 Dystopien zum Ende der Menschheit. Der Museumsbesucher betritt an jeder Szene die Hinterlassenschaften des letzten Menschen. Ein Brief und eine Zusammenstellung von Gegenständen verweisen auf die jeweiligen Ereignisse. Ende der Menschheit durch Bienentod, Zusammenbruch der Kapitalmärkte nach Absturz des Andy-Warhol-Campbell's-Soup-Preises ("everything began with art, and with art it shall end"), Meteoriteneinschlag und Eiszeit, Ende der Digitalisierung nach Störung durch elektromagnetisches Feld, keine Babies mehr, Genmanipulstion mit Ergebnis von 200er IQ für jeden ("too smart", keiner will mehr wirtschaften wie früher, da alle erkennen, dass dies falsch war) - alles dabei!
Auch gesehen: Bastards von Ed Atkins (etwas verstörend, Mann in Video schreit oder versteckt sich oder singt. In einem Raum drei Leinwände, die den Film versetzt abspielen und Sound separat) und Jamais la mer ne se retire von Ange Leccia (Videoinstallation, zum Schluss gesehen, schon müde, war schön zum Entspannen, auf Wasserbewegungen schauen).
Schöner Museumsshop. Hier kann man japanische Anime kaufen. http://youtu.be/7Pqq0D1pf3k
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