Sonntag, 17. August 2014

Tag 18

Zweiter Versuch, Ausstellung im Petit Palais zu besuchen, bevor sie morgen endet. Petit Palais muss wirklich sehr petit sein. Es werden höchstens 400 Leute gleichzeitig ins Gebäude gelassen (nein, das ist ja nicht klein, aber mehr als 400 Leute waren früher aufgestanden als ich). Verblüffend temperamentvolle französische Mitwartende vor mir, treffen auf verblüffend temperamentvolle französische Museumsmitarbeiter. Dafür mussten wir noch einmal extra wegen einer vorgelassenen 27-köpfigen Reisegruppe warten. Einlasskontrolleur lächelt dann süffisant: in der nächsten halben Stunde könnten leider nur 4 weitere Besucher eingelassen werden. Nach 2,5 Stunden (bin ja im Urlaub und so) darf ich die Ausstellung Paris 1900 betreten. Die ersten Räume mit Fokus auf Weltausstellung 1900, Paris als Zentrum für Vergnügen (Kasino, Tanzen, Essen, Oper und Bordelle - den Bordellen widmet sich ein ganzer Ausstellungsraum) und Modernität (Metro, Kino, Eiffelturm, Straßenbeleuchtung). Auch Kleider und Möbel werden ausgestellt. Dazu wunderschöne Rodin Skulpturen.  








Google Bilder:




Permanente Ausstellung überflogen. Problem ist, kein Frühstück gehabt und schon bei Einlass (man beachte, es ist mittlerweile längst p.m.) trotz in Handtasche gefundenem Kinder Bueno ziemlich hungrig. Café des Museums ist im hellen Innenhof. Es gibt Sandwich. Caesar's oder irgendwas-mit-Guacamole steht zur Auswahl. Ganz enthusiastisch entscheide ich mich für Guacamole. Ging doch schief. Sandwich ist grün, zwar mit Avocado bestrichen, aber auch mit Shrimps oder ähnlichem belegt.






Büchlein gekauft. Mode der Jahrhundertwende ins Jahr 2014 übersetzt.



Mittlerweile glücklicherweise sonniger und wärmer, 2 Stunden warten in Sommerkleid und Jeansjacke war nicht gut. Aber :


Weiter zum Park de Bercy mit kleinem village. Hübsch. Hier wurde früher der Wein für die französischen Restaurants gelagert und täglich auf Zügen ausgefahren. Schienen liegen noch. Statt Wein gibt es Kino, Seife, Parfums, Bücher, Restaurants, eigentlich alles, was das französische Herz höher schlagen lässt.



Von hier aus nicht weit zum Château de Vincennes. Dieses ist beeindruckend! Eine Burg, als Jagdschloss gebaut und im Laufe der Jahrhunderte als Schutzdomizil und Gefängnis (Marie Antoinette zwar vor Hinrichtung in der Conciergerie eingesperrt, aber hier ist jetzt ihre Kerkertür; Marquis de Sade, von dem der Begriff Sadismus abgeleitet ist, btw) genutzt. Sollte viel mehr publik gemacht werden, denn Besuch lohnt sich sehr. Aber hat auch so Vorteile, wenige Touristen, auskunftsfreudige und gutinformierte Mitarbeiter, Charme weniger kommerziell (keine Dior Werbebanner) als Versailles.





In der Nähe des Pantheons herausragend afghanisch gegessen. Auf dem Weg lagen... ...die Straße und Treppenstufen aus Woody Allen Film Midnight in Paris!! Vergeblich auf Hemingway, Dalí, Fitzgerald & Co im Oldtimer Peugeot gewartet.
Zuletzt kurzer Stop, um um exakt 23 Uhr Blick auf blinkenden Eiffelturm zu werfen. Leider keine Fotos machen können, da Handyakku leer. Leider diesen Post erst Sonntagmorgen geschrieben, da es mir ging wie Handy. Aber Lichtshow sah so aus: http://youtu.be/nTaq_MI6ey8


Und Film:



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