Dienstag, 26. August 2014

Tag 28

Vormittag sehr vernünftig verbracht mit Kurswahl für nächstes Uni-Semester. Dann aber doch nicht final gewählt, da Entscheidung zu gravierend für einen frühen Dienstagmorgen. Dafür einen sehr sophisticated Plan aufgesetzt. 



L'édition française: Es geht um die Verlagshäuser Frankreichs. Die mousquetaires: Gallimard, Flammarion, Albin Michel und le Seuil sind mittlerweile Konzerne, kaufen kleinere Verlage auf und veröffentlichen größtenteils Bücher für le grand public. Das findet Dozent sehr schade, da so kein Risiko gewagt wird. Statt Leidenschaft für Buch stehen Kommerz und Standardisierung der Literatur im Vordergrund. Keine Überraschungen. Als Ausgleich gibt es kleine Verlage. Davon manche sehr renommiert und nur 10 Mitarbeiter, etwa Édition Minuit. Auch Einzelpersonen, die als Verleger aktiv sind, oft Professoren. Bestseller ist in dem Fall ganz terrible, denn dann müssen Bücher vorgedruckt, Media-Anfragen beantwortet und gar der Autor und zusätzliche Mitarbeiter bezahlt werden. Petit Prince besonders rechtlich geschützt, da Saint-Exupéry bei Aufklärungsflug während WWII gestorben.



Les vacances des Français: Franzosen verreisen gerne, am liebsten innerhalb ihres Hexagons. Nur 8% sind Auslandsreisen. Warum auch in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah: Côte d'Azur, Bretagne, Alpen und natürlich Paris. Alles ermöglicht durch fünf Urlaubswochen im Jahr (ab 1936 gab es zwei, dann führte Renault 1956 die dritte semaine de congés payés ein - alle anderen Firmen mussten nachziehen - und ab da kamen dann durch freundlich gesinnte Präsidenten noch zwei Wochen hinzu). Am Anfang wussten Franzosen nichts mit ihren freien Tagen anzufangen. Aber dann kamen Filme ( http://youtu.be/_92Cm8gl7Ls ) und Gutscheinhefte, die das Urlauben ausmalten und dazu inspirierten, doch in Badeanzug und Tennisschläger zu investieren. Auch Kinder haben frei, denn durchschnittlich folgen auf fünf Wochen Schule zwei Wochen Ferien (Japaner im Raum sind ganz erstaunt. Dozentin seufzt und lacht, die Kinder seien halt fatigués nach fünf Wochen, man bedenke, es sind französische Schüler).



Abends zur Bastille (steht nicht mehr! Ganz weg. Es heißt, mit den Steinen wurden Pariser Brücken gebaut. Ein Fundament soll noch von Metrostation aus sichtbar sein. Hab aber nicht probiert, es zu finden, da müde und dunkel). Hier im Quartier viele Kneipen, sozusagen der Pariser Kiez. Und Oper, sehr modern. Oper macht aber auch Sommerpause. Dann von Pont de l'Archevêché (ganz viele Schlösser, die die Stadtverwaltung unbedingt loswerden will: #lovewithoutlocks) auf beleuchtete Notre Dame geblickt, den Mittelpunkt von Paris gefunden und am Rathaus vorbei die Île de la Cité verlassen.














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