Dienstag, 5. August 2014

Tag 7

Beginnt mit Frühstücks-Madeleines. Aus dem Automaten, also nicht die hohe Kunst des petit déjeuner, aber für heute soll es so reichen. RER Richtung Opéra, Suche nach schönem Notizheft (bitte nicht moleskine). Erst kein solches gefunden, dafür riesige japanische Buchhandlung. War sehr tempted, so ein Buch für 2€ mitzunehmen. Aber habe eingesehen, dass das sehr sehr sinnlos wäre, da nicht einmal bunte Bilder darin, sondern nur stumme Zeichen. Zum Lunch ganz ganz leckeres Sandwich gegessen, wirklich gut, wenn man salzig mag (ich!!). Notizheft gefunden (rosa), sowie eine Buchhandlung mit Flut von Büchern, muss unbedingt bald zurück und besser durchschauen. Bei Repetto große Inszenierung, um Ballerinas zu verkaufen. Fehlte nur noch, dass eine der zierlichen Verkäuferinnen das Kostüm anlegt und die Treppe heruntertanzt. Sollte man vorschlagen. Wäre Top Event und Erinnerung für anwesende chinesische Kundschaft.









Dann zum Kurs.



Le théâtre d'Albert Camus: Einleitung zum Schriftsteller, der immer verneinte, ein Philosoph zu sein. Dabei Werke definitiv philosophisch, vgl. lucidité und Einsicht, dass alles absurd. Dozent stellt kurz Hauptdramen vor, darunter Le Malentendu (Sohn kehrt nach vielen Jahren als reicher Mann ins kleine elterliche Hotel zurück, jetzt geführt von Mutter und Schwester, die reiche Gäste umbringen. Fatal vom Sohn, nicht seine Identität preiszugeben...), Caligula (Dozent sagt, man könne kaum zusammenfassen, irgendwie bringt die Hauptperson alle um sich herum um als Beweis für absolute Freiheit. Dann - zu spät, dommage - stellt fest, dass einsam. Thema Menschlichkeit.), Les Justes (Unschuldige für das große Ziel opfern? Camus sagt nein, Sartre sagt ja. Also schreibt Camus dieses Stück und nennt Sartre in den Dialogen "Stepan" und sich selbst "Kaliayev" - seltsam, ja, ich hätte mir auch einen anderen Namen ausgesucht).





Le midi de la France au début du XXe siècle: Künstler in Südfrankreich fanden das Licht ganz toll. Außer Monet, der total überwältigt war und bei seinem ersten Aufenthalt kein einziges Werk zustande brachte. Seine Fatbpalette reiche einfach nicht aus (Verzweiflung siehe zweites hier aufgeführte Bild). Van Gogh malte ganz viel gelb und à la manière japonaise, Renoir wollte auch in den Süden, Cézanne revolutionierte die Perspektiven und führte Kubismus ein. Signac wurde zum Pointilismus inspiriert, Matisse simplifizierte und mit Deran kamen kahl gelassene Stellen im Bild und der Fauvismus, sodass ein grüner Baum auf der Leinwand plötzlich dunkelblau sein konnte. Überhaupt: Farben!




La Provence: Lavendel, Rhône, Windmühlen, die Pont d'Avignon (schon seit 17. Jahrhundert Ruine, sorry), Arles, Cassis. All das findet die Dozentin ganz wunderbar und zeigt Fotos und Lieder. Côte d'Azur nicht so wunderbar, da keine Persönlichkeit, weil international. Objektivität der Lehre.




Auf Rückweg kleine Buchhandlungen gefunden. Sowie "Putin-Partymaske", um der Hingucker auf nächster Feier zu sein. Kühlschrank geht nicht mehr, gar nicht. Aber jedenfalls ist er jetzt ganz leise.






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