Sonntag, 24. August 2014

Tag 26

Ein Sonntag in Paris ist kein Ruhetag. Vor allem nicht im Marais. Sehr sehr viele Menschen sind hier unterwegs - kaufen ein, trinken Kaffee, essen Falafel so wie ich. Kirche Saint Paul sehr schön. Statt Bänken ganz viele Holzstühle mit geflochtener Sitzfläche.










Mein Ziel ist die Maison Européenne de la Photographie. Hier zurzeit Ausstellung von Françoise Huguier.
Jeder Ausstellungsraum widmet sich anderem Thema ihrer Arbeiten: Kommunalka (Leben in Soviet-Siedlungen vor Wintereinbruch, "Theater der Grausamkeit", "trunken vor Hunger und schlechtem Vodka"), Fashion (1980er, "Spitzen-Krieg", französische couturiers erfahren Konkurrenz durch japanische Designer), Asia ("Asian Cocktail = bad-taste-good-taste", bunt gekleidete Manga-Mädchen, die jedes dumme Instagram-Selfie öd aussehen lassen, trotz der Filter), Nuns ("Seriously? Nonnen in Kolumbien fotografieren bei bürgerkriegsähnlichen Zuständen?" - Fotagrafin sagt ja und sammelt Portraits von Nonnen verschiedener Ethnien, dokumentiert so Folgen des spanischen Imperialismus), Behring (Kälte in Sibirien, -40 Grad, die man sehen kann. In diesem Raum auch Klimaanlage am ehrgeizigsten, oder sind es doch die Fotografien?). Fotos von Google, da Fotografieren im Haus der Fotografie streng verboten.





Weiter im Marais. In der Uniqlo-Filiale kaufen Menschen wie verrückt leichte Jacken, basic T-Shirts und Pullover. Ich reihe mich ein in Gruppe der Verrückten und verlasse Geschäft mit einem ganz weichen, creme-farbenen Pullover, den ich bald tragen werde mit schwarzem Lederrock und Stiefeletten. Jajaja, willkommen Herbst.





Dann spiele ich Verkleiden in Boutique Anecdote Axes Femme (das Femme ist eigentlich überflüssig, denn es gibt nur Damenlinie. Homme wäre auch noch ungewöhnlicher, aber vielleicht hier Marktlücke?). Mode lässt an Oktoberfest-in-Tokyo denken. Marke kommt auch aus Japan und ist spezialisiert auf Rüschen, Tüll und ganz viele Schleifen.




Einkauf zur Cité gebracht und Richtung Bercy village für Dinner mit vollautomatischer Metro 14 (die einzige, die fährt, en cas de grève). Dann zur Grande Mosquée de Paris. Ganz toll, man kann bis 24 Uhr frischen Tee trinken und Gebäck essen. Rückweg führt vorbei an Wagons des Orient Express am Institut du Monde Arabe sowie mehr Pariser Street Art. Der Himmel über Paris scheint nachts immer rot zu leuchten.











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